Im Zentrum des Stadtteils Böblingen-Diezenhalde steht das Ökumenische Gemeindezentrum, in dem zwei christliche Gemeinden, die evangelische Christuskirchengemeinde und die katholische Vater-Unser-Gemeinde ihre Heimat haben.

Am 2. Dezember 1990 wurde das Ökumenische Gemeindezentrum Diezenhalde eingeweiht. Als geistiges Fundament und Ziel wurden die Worte aus dem Johannes-Evangelium (17,21) gewählt und in den Grundstein im Eingangsbereich eingemeißelt:
„Auf dass sie alle eins seien“.

Das Gebäude ist vom Böblinger Architekten Claus Weisbach so konzipiert, dass jede Gemeinde ihre Besonderheiten pflegen kann und es gleichzeitig genug Gelegenheiten gibt, wo beide Gemeinden zusammen leben und feiern können. In ökumenischer Offenheit und Freundschaft bemühen wir uns, dieses Haus mit Leben zu füllen. Ein hohes weißes Band umfasst die verschiedenen Bauteile des Gemeindezentrums Diezenhalde.

In die quadratische Grundform, die dadurch geschaffen wird, sind ein Rundbau, der der katholischen Vater-unser-Gemeinde als „Großer Sakralraum“ dient und ein rechteckiger „Kleiner Sakralraum“, der von der evangelischen Christuskirchengemeinde genutzt wird, integriert.

Die so unterschiedlichen beiden Sakralräume sind aufeinander bezogen und zu einem ganzen verbunden durch die symbollträchtige Altargestaltung durch den Bildhauer Joachim Maria Hoppe (München) und die Fenster, die in beiden Sakralräumen vom Kunstmaler Diether F. Domes gestaltet wurden.

Für die beiden Altäre wurde eine große Steinkugel aus Waldsteingranit in der Mitte durchgeschnitten. Die untere Kugelhälfte steht auf einem Metallfuß im evangelischen Kleinen Sakralraum als Altar und Abendmahlstisch. Die obere Hälfte der Kugel steht im katholischen Großen Sakralraum auf dem Boden, von einem Holztisch als Altar „überdacht“. So befindet sich die gemeinsam bewohnte und zu gestaltende Welt zur Hälfe in der evangelischen Christuskirche und in der katholischen Vater-unser-Kirche.

Die Fenster verleihen dem Gebäude seinen hellen und offenen Charakter.

Das Taufbecken im Kleinen Sakralraum befindet sich an einer Säule unter dem Tauffenster. Es erzählt vom Einbruch Gottes in diese Welt mit Wasser, Licht, Glanz und Herrlichkeit und vom Streben der Menschen nach oben zur geöffneten Welt Gottes.

Im Kleinen Sakralraum steht kein Kreuz. Statt dessen erscheint das Kreuz in den Fenstern im Satteldach. Das einfallende Sonnenlicht wird zum Symbol für Christus, der sich den Menschen als „das Licht der Welt“ anbot.

Neben den Sakralräumen bieten große und kleine Räume Möglichkeiten für vielerlei Veranstaltungen, und im Untergeschoss sind Räume für Kinder- und Jugendgruppen eingerichtet. Eine besondere Rolle spielt das große Foyer als Ort der Begegnung.

Die einzige Glocke, die es am Ökumenischen Gemeindezentrum gibt wurde lange Zeit nur von der evangelischen Gemeinde vor ihren Gottesdiensten genutzt. Inzwischen lädt ihr Läuten regelmäßig zu evangelischen wie auch katholischen Gottesdiensten ein.